Mit autoritären Regimes hatte Jakob Kellenberger als IKRK-Präsident oft zu tun. «Es gibt viele und in verschiedenen Spielarten», sagt der Spitzendiplomat rückblickend. Eines der ersten solchen autoritären Regimes war Russland. Und Kremlchef Wladimir Putin verkörpert perfekt, was Kellenberger gerne als «Arroganz der Macht» bezeichnet. Er beschreibt den russischen Machthaber als einen wachen und offenen Gesprächspartner: «Er hat sich immer unter Kontrolle, hört sorgfältig zu und gibt klare Antworten, die dann auch gelten. Ein Ja ist ein Ja und ein Nein ist ein Nein.» Aber: «Von Macht droht Unheil, wenn sie nicht Werten untergeordnet wird.» …