Mit Leuthard auf Indien-Marathon
Es war für mich die anstrengendste Woche des Jahres 2008. Als Wirtschaftschef der Basler Zeitung durfte ich als einziger Journalist aus der Deutschschweiz mit Bundesrätin Doris Leuthard und einer 25-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach Indien reisen. Ich schrieb jeden Tag Artikel und war auch für die Fotos zuständig. Die Mission der Wirtschaftsministerin war ein einziger Marathon. In nur fünf Tagen hatten wir Termine in den vier Städten Delhi, Bangalore, Mysore und Bombay (siehe Karte). Die meisten Tage begannen um sechs Uhr früh und endeten erst um Mitternacht. Aber es war spannend.
Die Zeit war schon vor der Abreise derart knapp, dass es Doris Leuthard nicht mehr auf den direkten Flug mit der Swiss von Zürich nach Delhi schaffte. Also ging’s am Abend mit dem Bundesratjet nach München und von dort mit dem Nachtflug der Lufthansa nach Delhi, Ankunft um 7.10 Uhr, während ich mit der Swiss schon um Mitternacht dort war und immerhin ein paar Stunden schlafen konnte. Die Bundesrätin hatte im Hotel gerade mal eine halbe Stunde fürs Frischmachen und Umziehen. Schock. 30 Grad am frühen Morgen. Tagsüber 43 Grad. Aber Leuthard ist hart im Nehmen und lässt sich nichts anmerken von der verpassten Nachtruhe. Auch dann nicht, als sie die eher öde Tour durch die Werkhallen von Maruti Suzuki, dem grössten Autobauer des Subkontinents, über sich ergehen lässt. Lächeln. Und wieder hinein in die graue Volvo-Limousine, ab zum nächsten Termin.
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