Konrad Hummler’s getürktes Steuerrezept
Der Wegelin-Bankier Konrad Hummler ist bekanntlich kein Freund einer hohen Staatsquote. Dennoch warf er kürzlich beim Thema Steuern mit sichtlichem Vergnügen eine interessante Idee in die Runde: «Die alten Türken kannten nur die Erbschaftssteuer, aber null Einkommens- und Vermögenssteuern.» Die türkische Lösung war einfach aber krass, denn die Erbschaftssteuer betrug volle 100 Prozent. Das findet der erfolgreiche Privatbankier insofern toll, weil die Jungen – so wie einst auch er selber – gezwungen waren, bei Null anzufangen, und nicht der Versuchung unterliegen konnten, sich auf den Lorbeeren von Papa auszuruhen und das geerbte Geld zu verprassen. Auch Hummlers Kinder werden nicht ganz so viel erben, wie sie ohne Papas Liebe zum Komponisten Johann Sebastian Bach könnten. Hummler gibt 30 Millionen Franken aus, um das ganze Vokalwerk des Altmeisters aufführen und professionell aufzeichnen zu lassen.
Bleibt noch die Frage, ob der Wegelin-Bankier das Steuermodell der alten Türken künftig auch in der Schweiz sehen würde. Hummler bleibt sich treu und antwortet, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern: «Sie wissen ja: Ich bin generell gegen Steuern.»
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