Die einsamste Strasse Amerikas

Die USA sind gebietsweise sehr dünn besiedelt, das ist bekannt. Aber selten ist es so einsam und leer wie entlang dem Highway 50 zwischen Utah und Nevada. Zeichen der Zivilisation sind rar oder fehlen gänzlich.

Das Life-Magazin hat 1986 dem Abschnitt quer durch Nevada den abschätzigen Titel „The Loneliest Road in America“ verpasst. Aber die Marketingleute von Nevada haben daraus einen Werbeslogan gemacht und entsprechende Schilder aufgestellt. Selbst im bekanntesten Strassenatlas der USA, Rand McNally, ist der Highway 50 in Nevada inzwischen so bezeichnet.

Die zweispurige Strasse führt auf rund 2000 Metern über Meer durch verschiedene Wüsten und Steppen und über mehrere Bergpässe, mitten durch das Great Basin und zum gleichnamigen Nationalpark. Der höchste Punkt ist der Connors Pass mit knapp 2400 Metern.

Der Abschnitt von Delta, einer Kleinstadt in Utah, bis nach Fallon, einer Kleinstadt in Nevada, misst 409 Meilen oder 658 Kilometer. Zum Vergleich: Das ist die Distanz zwischen Zürich und Paris. Netterweise warnen Schilder am Strassenrand, dass es sehr lange weder Benzin noch Wasser oder Verpflegung gibt: „Next Services 110 Miles“. Das sind fast 180 Kilometer.

Unterwegs kreuz der Highway drei Ortschaften: Ely, Eureka und Austin. Historische Gebäude wie das Opernhaus in Eureka oder das Nevada Hotel & Gambling Hall in Ely zeugen von der gloriosen Vergangenheit. Bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts warfen die Gold- und Silberminen stattliche Erträge ab, und es gab hier im entlegenen Westen noch keine Autobahnen.