Da greift sich der Headhunter an den Kopf


Fast geht in all dem Rummel um die Wahlen in die Landesregierung vergessen, dass ein Bundesrat oder eine Bundesrätin vor allem eins ist: eine Führungskraft. Immerhin arbeiten in jedem Departement x tausend Leute, und das Budget bewegt sich in Milliardenhöhe. Gefragt sind Visionen und Strategien sowie deren Umsetzung. Die Aufgabe ist mit einem Job im Top-Management eines grösseren Unternehmens vergleichbar. Seltsam, dass bei der Ausmarchung ganz andere «Qualitäten» eine ausschlaggebende Rolle spielen: Herkunft (Kanton), Geschlecht und politische Couleur. Da greift sich der Headhunter an den Kopf.

In die gleiche Kategorie gehören die Ränkespiele um die amtierende Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Kaum jemand bestreitet, dass sie einen guten Job macht – auch wenn sie etwas farblos wirken mag. Auch in der Bevölkerung geniesst sie von links bis rechts ein hohes Ansehen. Wer kann so dumm sein, jemanden wie sie abzuwählen – nur weil sie keiner der «richtigen» Parteien angehört? Das wäre ja so, als ob man einen guten Manager absetzen würde, nur weil einem dessen Nase nicht gefällt. Da greift sich der Headhunter gleich nochmals an den Kopf.


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