Autokauf am Sonntag
Die 24-Stunden-Gesellschaft ist Realität, sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks. In den USA ist es üblich, grosse Anschaffungen am Wochenende zu tätigen, weil dann die ganze Familie Zeit hat und dabei sein kann. Und so kommt es, dass insbesondere Autohändler auch den ganzen Sonntag offen haben. Das ist aber nur der Anfang, es kommt noch besser.
Am letzten Tag unseres Roadtrips quer durch die USA – es ist ein Sonntag – fahren wir von Reno via Sacramento nach San Francisco. Wir sind mit einem Mietauto unterwegs, wollen aber in unserer neuen Heimat California ein eigenes Auto kaufen, einen neueren Gebrauchtwagen. Im Internet habe ich bei Carmax, einer grossen Händlerkette, ein interessantes Angebot gesehen: einen Jeep Grand Cherokee, zwar vier Jahre alt, aber mit nur 20‘000 Meilen, für nur 24‘000 Dollar (Neupreis 33‘000 Dollar).
Das Auto steht nördlich von Sacramento, rund 170 Kilometer vor San Francisco. Nach der Testfahrt ist klar: das Auto ist gut, ich will es kaufen. Ich stelle einen Check aus. Und eine halbe Stunde später setzen wir unsere Fahrt fort – mit ZWEI Autos! Der silberne Grand Cherokee gehört uns.
So schnell geht das in den USA. Der Autohändler besorgt in wenigen Minuten Finanzierung (wenn gewünscht), Zulassung und Versicherung (mit Zustimmung des Kunden). Nota bene: Auch Autoversicherer, Finanzinstitute und Zulassungsstellen arbeiten am Sonntag oder erlauben wenigstens, online Geschäfte per sofort abzuwickeln.
Der Verkäufer war sehr nett und hilfsbereit, und posierte auch für ein Foto. Alles sehr unkompliziert, obwohl wir in California noch keinen Führerausweis und keinen Wohnsitznachweis hatten. Und falls uns das Auto nicht gefällt, können wir es innerhalb von fünf Tagen einfach zurückbringen – ohne Angabe von Gründen. Aber wir werden es natürlich behalten.
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